Dominikomundo

Nach einer Nacht in Mersin bei Couchsurfern machte ich mich direkt auf den Weg zum griechischen Teil Zyperns. Ich wollte mal wieder ein anderes Land, eine andere Sprache erleben. Und auch in Nikosia kam ich bei einem Couchsurfer unter! Für fünf Tage war dort mein zuhause. Der griechische Teil ist ja EU-Mitglied, das wusste ich, aber dass es dort so verdammt teuer ist, das hat mich überrascht. Für manches Essen oder Getraenk habe ich sogar mehr bezahlt als in Deutschland!!! Der englische Einfluss hat nicht nur Linksverkehr und gute Englischkenntnisse von den meisten Insulanern hinterlassen, mit dem Pfund blieben auch horrende Preise! Ich konnte mir nicht leisten alleine auf der Insel rum zu reisen, aber mit Alex, meinem Gastgeber, fuhr ich 2 mal an die Südküste Zyperns nach Ayia Napa. Da ist es natürlich auch sehr touristisch, aber wir hatten einen schönen Strandtag und das andere Mal waren wir an einem wunderbar felsigen Küstenteil, wo wir auch gesprungen sind. Ach, ich liebe Felsen am Wasser - du kannst klettern, springen und faulenzen! Viel abwechslungsreicher als ein Strand ;-)
Wenn du vom griechischen Teil in den den türkischen Teil Nikosias (oder Lefkosa) gehst, merkst du nach nur ein paar Metern einen grossen Unterschied. Hier das moderne, teure und besser entwickelte griechische und auf der anderen Seite das typisch türkische Zypern! Es ist als ob du von Griechenland in die Türkei gehst - und das auf solch einer kleinen Insel! Im türkischen Teil siehst du viel mehr heruntergekommene Bauten, es ist dreckiger, die Menschen sprechen natürlich türkisch und nicht so gut englisch und die Maenner gucken dich auffaellig an - ebend wie in der Türkei. Dafür ist es wesentlich billiger und die türkische Kultur ist ja auch durchaus schaetzenswert!
Einmal durfte ich mich am rechten Steuer versuchen, in der linken Hand den Gangknüppel - und ich brauchte nur wenige Meter da machte es schon laut 'Rums'! Ich bog nur von unserer Parklücke auf die Strasse, hatte Gegenverkehr und auf der Linken Seite parkende Autos. Tja, das war schon zuviel für mich ;-) Ich achtete mehr darauf, dass ich nicht mit dem Gegenverkehr zusammen stiess und vernachlaessigte die linke Seite, da stiessen zwei Aussenspiegel zusammen. Unserer hing schlaff herunter ohne Spiegel und der vom dicken Benz war etwas locker. Da der Besitzer wieter weg sass und ihn jemand holen wollte, beschlossen wir spontan unsere lustige Fahrt fortzusetzen - ein Spiegel bezahlen ist schliesslich genug, ausserdem hat der Benzbesitzer sicher genug Kohle um eine kleine Reparatur vorzunehmen ;-) Mann, wir hatten echt Spass wegen dieser verpeilten Aktion und Alex nahm es glücklicherweise sehr locker! Naja, eine typische Aktion der Überforderung für mich. Linksverkehr ist wirklich verwirrend, wenn du nicht dran gewöhnt bist...
2 Naechte verbrachte dann noch in Girne/kyrenia (für jede Stadt gibt's nen türkischen und griechischen Namen). Eine ganz schöne Hafenstadt, aber ein Ort zum schwimmen ist nur mit preiswerten Kleinbussen erreichbar, die staendig die Hauptstrasse rauf und runter brettern!
Ich nahm dann die Faehre nach Alanya und dort bekam ich den touristischsten Ort zu sehen, den ich bisher in der Türkei sah! Alles, wirklich alles für die Touris, die hauptsaechlich aus Deutschland und Skandinavien kommen. Sie brauchen noch nicht mal englisch zu reden, denn überall sprechen die Türken ihre Sprache! Ich beschloss spontan direkt weiter nach Eskişehir zu fahren, also nahm ich den Nachtbus. Bis dahin hatte ich aber noch eine schöne Zeit mit vier Schwedinnen ;-) Dabei merkte ich, dass selbst Menschen aus Nachbarlaendern dir naeher erscheinen, wenn du in einer völlig anderen Kultur bist. Denn unsere Kulturen sind einfach naeher und aehnlicher!
Schliesslich schaue ich die EM hier und freute mich sehr über eine souveraene Leistung unserer Jungs!!! Wir haben echt'ne gute Chance auf den Titel ;-)
Meine Flüge nach Australien habe sind nun auch geritzt - am 01.Juli geht's von Istanbul nach Mumbai und nach 15stündigem Aufenthalt im Geruchmix aus Gewürzen und Scheisse fliege ich nach Down Under, worauf ich mich schon sehr freue!!!

Ach ja, eine letzte resümierende Beschreibung von mann und Frau in der Türkei nach eigenen Erfahrungen und Beobachtungen:
Der Mannn ist an die Frau gebunden, und diese Leine ist ziemlich kurz ;-)